Volker Bippus bestimmt als „schwäbischer“ bpv-Delegierter mit über die bayerische Bildungspolitik: Wie sieht das Gymnasium der Zukunft aus? Wie soll die Abiturprüfung künftig gestaltet sein? Diese und weitere Fragen wurden bei der Hauptversammlung des Bayerischen Philologenverbandes (bpv) am Wochenende 22.-24. November 2019 in Nürnberg erörtert. Mit dabei war auch Volker Bippus, Gymnasiallehrer am A.B. von Stettenschen Institut in Augsburg. Als Delegierter des bpv repräsentiert er die kirchlichen Privatschulen der Schwaben-Metropole. Mit über 200 Lehrerinnen und Lehrern aus ganz Bayern ist er stellvertretend für 24.000 Mitglieder beim Delegiertentreffen, um in Nürnberg wegweisende Beschlüsse zu fassen: Der bpv vertritt als einziger Berufsverband in Bayern speziell die Lehrkräfte an Gymnasien und Beruflichen Oberschulen.
„Im letzten Jahr in Deggendorf haben wir unser Konzept für die neue Oberstufe am G9 verabschiedet, mit dem der bpv in die Verhandlungen mit dem Ministerium eingetreten ist“, kann Volker Bippus bestätigen. Das Foto zeigt ihn mit dem damals neuen bayerischen Kultusminister Michael Piazolo sowie dem heuer in seinem Amt bestätigten bpv-Vorsitzenden Michael Schwägerl (v.l.n.r.). Der Wunsch nach mehr Vertiefung in Gestalt von Leistungsfächern ist und bleibt eine zentrale Forderung des Philologenverbandes. Auf der diesjährigen Hauptversammlung in Nürnberg bekräftigte Kultusminister Professor Michael Piazolo, dass künftig wieder jeder Schüler ein Leistungsfach wählen kann. Volker Bippus betont, dass diese Entwicklung ohne die Initiative des Verbandes nicht möglich gewesen sei: „Der Wunsch nach der Einführung eines neuen G9 kam von den bpv-Delegierten, also der Basis. Hätten diese nicht bei der Hauptversammlung 2013 darauf beharrt, wäre es von der Politik vielleicht nie umgesetzt worden. Man sieht also, dass sich Engagement im Berufsverband ganz konkret lohnt.“
Neben dem Thema Abitur berieten und beschlossen Volker Bippus und die übrigen Delegierten in Nürnberg auch Anträge aus der Bildungs- und Berufspolitik. Es geht zum Beispiel um eine bessere Unterstützung der Personalräte bzw. Mitarbeitervertretungen vor Ort oder die Einstellungsmöglichkeiten neuer Referendare. Auch die Frage, ob jede bayerische Lehrkraft ein Tablet gestellt bekommen muss, steht aktuell zur Diskussion. Die Antwort der Delegierten: „Ja! Wenn wir mit digitalen Medien unterrichten sollen, brauchen wir Arbeitsgeräte, die perfekt funktionieren und auf die Schule vor Ort abgestimmt sind.“
In seiner Rede beim abschlließenden Festakt dankte Kultusminister Professor Michael Piazolo den Lehrkräften für ihre tägliche wichtige Arbeit und wies auf die hohe Qualität des bayerischen Abiturs hin. Auch die politische Bildung ist dem Minister ein großes Anliegen und er betonte, auch im Hinblick auf Lehrermeldeportale in anderen Bundesländern: „Lehrkräfte sollen zwar politisch neutral sein, sie sollen aber nicht wertneutral sein.“
Außerdem sind vorher bei der Hauptversammlung des bpv wie bei jedem Verein Berichte diskutiert, Satzungsfragen erörtert und Neuwahlen des Vorstands durchgeführt worden. Dabei bestätigen die Delegierten Michael Schwägerl aus Höchstadt (Mittelfranken) für weitere drei Jahre im Amt des Vorsitzenden. Er und der Hauptvorstand bekommen von den Delegierten viele Hausaufgaben, über die im nächsten Jahr in München Bilanz gezogen wird. Auch Volker Bippus aus Dießen am Ammersee, schulpolitisch seit Jahren den Regierungsbezirk Schwaben „gymnasial“ vertretend, wird dann wieder mit dabei sein.